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Special: Rezensionsprojekt Winnweiler (2004) > Rezensionen > Montanari, Danila: Tod eines Gladiators

Copyright: Goldmann Verlag, MünchenMord und Totschlag im alten Rom
Danila Montanaris Roman "Tod eines Gladiators"

Danila Montanari: Tod eines Gladiators. Roman.
Aus dem Italienischen von Sigrun Zühlke.
München: Goldmann Verlag 2003.
ISBN 3-442-45321-6
284 Seiten. EURO 8,50


Mit dem Buch "Tod eines Gladiators" f�hrt Danila Montanari ihre in Italien erfolgreiche Reihe �ber den Serienhelden Publius Aurelius fort. Mit diesem Roman versucht sie - nach dem ersten gescheiterten Buch "Der Fluch des Orakels" - auch die deutsche Fangemeinde zu erreichen. Nach unserer Meinung ist es ihr nicht ganz gelungen.

Das Buch spielt 45 n. Chr. in Rom. Im Amphitheater fangen bald die wichtigsten Gladiatorenspiele der gesamten Spielzeit an. Publius Aurelius, der diese Spiele eigentlich verachtet, muss aber auf Grund seines Senatorenstandes anwesend sein. Der H�hepunkt dieser K�mpfe ist der Auftritt des Chelidonis, den unbestrittenen Meister des Netzfechtens. Sein Gegner ist Quadratus, ein sehr �ngstlicher Bauer, der eigentlich keine Chance hat. Zun�chst verl�uft der Kampf so wie es vorauszusehen war. Quadratus liegt schon bald am Boden und ist im Netz gefangen, er wartet nur noch darauf, den Todessto� zu bekommen, aber statt dessen f�ngt Chelidonis an zu taumeln und f�llt tot zu Boden.

Der völlig unerwartete Tod des gro�en Gladiators emp�rt die Massen, die den M�rder fordern. Der Kaiser, der den Übeltäter finden muss, beauftragt Aurelius, seinen fr�heren Sch�ler, bekannt f�r das Aufkl�ren von Verbrechen, den Fall zu l�sen. Unterst�tzt wird er von seinem Freigelassenen Castor, der f�r seine unkonventionellen Mittel bekannt ist. Aurelius begibt sich sofort in die Gladiatorenschule, um mit den Ermittlungen zu beginnen. Dort lernt er verschiedene Gladiatoren kennen, die unter Tatverdacht stehen. Er erhofft sich vor allem Hinweise von Turius, der der einzig wahre Freund des Chelidonis war.

Durch Pomponia, die Frau einer seiner Freunde, erf�hrt er, dass Chelidonis eine heimliche Aff�re mit der Schauspielerin Nissa hatte, die f�r ihre erotischen Auftritte im r�mischen Theater bekannt ist. Aurelius besucht sie in ihrer Garderobe. Er erf�hrt, dass sie schon jahrelang Kontakt zu Servilius hat, einem skrupellosen Juristen, dem jedes Mittel recht ist, um seine Klienten zu verteidigen. Unter seinen Kunden sind die F�hrer des r�mischen Verbrechens und deshalb gilt er als einer der m�chtigsten M�nner in Rom.

Aurelius versucht den Ablauf des Verbrechens zu rekonstruieren, nach dem Untersuchen der Leichen entdeckt er, dass der M�rder ihm eine vergiftete Nadel in den Hals geschleudert haben muss. Turius wei� noch etwas von der Angelegenheit, doch bevor es dem Senator gelingt mit ihm zu sprechen, stirbt er auf die gleiche Weise wie Chelidonis. Steckt hier etwa mehr als nur der Mord dahinter? Aurelius merkt, dass es mehr sein k�nnte, kann es aber nicht beweisen.

Danila Montanari benutzt viele lateinische Ausdr�cke. Auf der einen Seite st�rkt es die Authentizit�t des Romans, aber auf der anderen Seite ist er schwerer zu lesen. Zwar sind die Begriffe im Anhang erkl�rt, aber das st�ndige Nachschlagen ist sehr l�stig. Gut ist, dass der Roman nicht immer aus der Sicht von Aurelius geschrieben ist, so kann man sich zum Beispiel am Anfang des Buches in Quadratus' Angst vor dem Todessto� hineinversetzen. Das Buch eignet sich nur f�r Leser, die sich intensiv mit dem alten Rom besch�ftigen, da es wie gesagt, durch die lateinischen Begriffe, sehr authentisch wirkt. Dies k�nnte f�r weniger an Roms Geschichte interessierte Leser sehr langweilig sein. Die vorhandene Spannung wird durch zu lange, unn�tige Leerl�ufe stark abgeschw�cht. Ein weiterer m�glicher Grund daf�r k�nnte aber auch die �bersetzung vom Italienischen ins Deutsche sein - schon im vorhergehenden Buch "Der Fluch des Orakels" wurde dies von den Lesern kritisiert.

Timo Jost, Marcello Salice

© TourLiteratur / Autoren
Alle Rechte vorbehalten
Buchcover: © Goldmann Verlag, München

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