News-Archiv > News 2011 > Georg K. Glaser-Preis 2011 für Rafik Schami
Rafik Schami wurde am 23. Juni 1946 in Syrien geboren und wuchs als Mitglied der christlich-aramäischen Gemeinde in Damaskus auf. 1971 ging er nach Deutschland, wo er in Heidelberg Chemie und Pharmakologie studierte und bereits erste Erzählungen in Zeitschriften und Anthologien veröffentlichte. Nach seiner Promotion zum Dr. rer.nat. 1979 arbeitete er noch einige Jahre als Chemiker und lebt seit 1982 als freier Schriftsteller in der Pfalz. Schami will in seinen Büchern "von einem Orient erzählen, der eine kulturell reiche Vergangenheit hat, in dem über Jahrtausende verschiedene Religionsgemeinschaften friedlich nebeneinanderlebten und Minderheiten nicht um ihr Leben bangen mussten. Wer meine Geschichten liest, soll die Farben des Morgenlandes sehen, die Düfte riechen, die Klänge hören." (Rafik Schami in einem ZEIT-Gespräch mit Patrik Landolt. In: Die Zeit Nr. 34 vom 15. August 1997, S. 37) Schamis Bücher sind mittlerweile in über zwanzig Sprachen übersetzt worden, inzwischen auch ins Arabische. Schami, der sich leidenschaftlich für einen Dialog zwischen Israelis und Palästinenser einsetzt, wurde lange von den arabischen Staaten boykottiert. Erst ab 2004 begann der in Köln ansässige Verlag Al-Kamel Schamis Gesamtwerk auf Arabisch zu verlegen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen "Der Fliegenmelker. Geschichten aus Damaskus" (1985), "Bobo und Susu" (1986), "Der erste Ritt durchs Nadelöhr" (1986), "Der ehrliche Lügner" (1992), "Der fliegende Baum" (1992), "Reisen zwischen Nacht und Morgen" (1995), "Milad. Von einem der auszog, um einundzwanzig Tage satt zu werden" (1997), "Gesammelte Olivenkerne. Aus dem Tagebuch der Fremde" (1997), "Sieben Doppelgänger" (1999), "Die Sehnsucht der Schwalbe" (2000), "Angst im eigenen Land. Israelische und palästinensische Schriftsteller im Gespräch" (2001). 2002 erschien Schamis Buch "Mit fremden Augen. Tagebuch über den 11. September, den Palästinakonflikt und die arabische Welt". 2004 folgte der überaus erfolgreiche Roman "Die dunkle Seite der Liebe", vier Jahre später "Das Geheimnis des Kalligraphen". Zuletzt erschien der Band "Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat und andere seltsame Geschichten" (2011). Schamis Werk wurde u.a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis des Landes Baden-Württemberg (1986), dem Zürcher Kinder- und Jugendbuchpreis (1987), dem Rattenfängerpreis der Stadt Hameln (1990), dem Adalbert-von-Chamisso-Preis (1993), dem Hermann-Hesse-Preis (1994), dem Hans-Erich-Nossack-Preis (1997), dem Weilheimer Literaturpreis im Jahr 2002, dem Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2003) und dem Nelly-Sachs-Preis (2007) ausgezeichnet. Rafik Schami ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. In einem kürzlich im Internetportal "Qantara – Dialog mit der islamischen Welt" veröffentlichten Interview sagte Schami:
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