"Berlin
Fidschitown" - Krimipreis für D.B. Blettenberg
Der
Deutsche Krimi-Preis wird seit 1985 vom Bochumer Krimi-Archiv und einer
Jury aus namhaften Kritikern, Buchhändlern und Literaturwissenschaftlern
verliehen. Die undotierte Auszeichnung geht in der Kategorie "National"
im Jahr 2004 an den Berliner Autor D. B. Blettenberg für seinen
im Bielefelder Pendragon Verlag erschienenen Roman "Berlin Fidschitown".
Der in Accra (Ghana) lebende Schriftsteller hat bereits in den Jahren
1989 (für den Roman "Farang") und 1995 (für "Blauer
Rum") die Ehrung erhalten. In "Berlin Fidschitown" geht
es um das Treiben zweier Vietnamesenbanden im Berliner Untergrund. Blettenberg,
1949 geboren, ist seit 22 Jahren im Entwicklungsdienst tätig. Seit
1972 veröffentlicht er Kurzerzählungen und Romane und schreibt
außerdem Drehbücher, Reportagen und Essays. Preisträger im
letzten Jahr war Friedrich Ani (für seine Krimis um Kommissar Süden).
Der zweite Preis der Kategorie "National" geht an die Autorin
Anne Chaplet (für "Schneesterben"), die bereits 2001
den zweiten Platz belegte. Heinrich Steinfest wird für sein Buch
"Ein sturer Hund" mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Die
Gewinner der Kategorie "International" sind Fred Vargas (Pseudonym
für die in Paris lebende Schriftstellerin Fredérique Vargas) für
den Roman "Pars vite et reviens tard" (dt. "Fliehe weit und schnell"),
George P. Pelecanos für "Right as Rain" (dt. "Schuss ins Schwarze")
und Christopher G. Moore für "Cut out" (dt. "Stunde Null in
Phnom Phen").
Ursprünglich war geplant, die Preise - wie auch im vergangenen
Jahr - während des Münchner Krimifestivals (22. bis 30. April 2004)
zu vergeben. Der Preisstifter, das Bochumer Krimi-Archiv, hat sich allerdings
anders entschieden: Die
Preisverleihung findet nun im Rahmen des Krimifestivals "Mord am
Hellweg" im Oktober 2004 in Unna statt.
Bio-bibliografische
Infos zu D.B. Blettenberg bei der "Krimi-Couch"
Eine
Rezension zu Blettenbergs "Berlin Fidschitown" im "Titel-Magazin"
Mehr
zum Deutschen Krimi-Preis (u.a. alle bisherigen Preisträger)
Die
besten Krimiseiten im Netz - Unsere Krimi-Links
Buchcover:
D.B. Blettenberg: Berlin Fidschitown. Bielefeld: Pendragon Verlag 2003.
(TourLiteratur 8 / Februar 2004)
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Blauer
Montag bei der Frankfurter Buchmesse
Viele
Aussteller wird's freuen: Der Messe-Montag der Frankfurter Buchmesse
wird gestrichen. Dadurch ergeben sich neue Öffnungszeiten: Die
Messe vom 6. bis 10. Oktober 2004 beginnt am Mittwoch um 9.00 Uhr und
endet am Sonntag um 17.30 Uhr. Mittwoch, Donnerstag und Freitag bleiben
ausschließlich den Fach-Besuchern vorbehalten. Sonntags öffnet
die Messe für Aussteller morgens schon um 8.00 Uhr. Für das allgemeine
Publikum ist Samstag von 9.00 bis 18.30 Uhr und Sonntag 9.00 bis 17.30
Uhr geöffnet. Der Buchverkauf zum gebundenen Ladenpreis an das allgemeine
Publikum ist wie 2003 am letzten Messetag möglich.
Homepage der Frankfurter
Buchmesse
Weitere
Buchmessen aus aller Welt
(TourLiteratur 8 / Februar 2004)
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Europäische
Kinder- und Jugendbuchwoche in Madrid
Vom
6. bis zum 16. Mai 2004 findet in Madrid die Europäische Kinder-
und Jugendbuchwoche statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der
Frankfurter Buchmesse, dem Goethe Institut, dem Institut Français, dem
British Council und dem Italienischen Kulturinstitut. Den Schwerpunkt
bildet eine gemeinsame Buchausstellung im Institut Français in Madrid,
die Übersetzungen deutschsprachiger Kinderbücher ins Spanische und Deutsch-Lehrbücher
für Kinder umfasst. Begleitet wird das Projekt von einer Illustratoren-Ausstellung
und einem breiten Fach- und Kulturprogramm, u.a. mit Märchenerzählungen
und zahlreichen Lesungen.
Links zum Themenkomplex
Kinder- und Jugendliteratur
(TourLiteratur 8 / Februar 2004)
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Der
Österreicher Raoul Schrott wird Mainzer Stadtschreiber
Der
40-jährige österreichische Schriftsteller Raoul Schrott wird neuer
Stadtschreiber von Mainz. In der Begründung der Jury heißt
es, Schrott schreibe "im wahrsten Sinne deutschsprachige Weltliteratur".
Schrott, von dem zuletzt der Roman "Tristan da Cunha oder die Hälfte
der Erde" (2003) erschienen ist, zählt zu den bedeutendsten
deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Der Stadtschreiberpreis wird von
den Fernsehsendern ZDF und 3sat sowie von der rheinland-pfälzischen
Hauptstadt seit 1984 ausgeschrieben. Die Auszeichnung ist verbunden
mit einem Geldpreis von 12.500 Euro und freiem Wohnen im Stadtschreiberdomizil
im Mainzer Gutenberg-Museum. Vom jeweiligen Preisträger wird die
Erstellung eines "elektronischen Tagebuchs" erwartet, das
vom ZDF produziert wird. Stadtschreiber des Jahres 2003 war der Schweizer
Schriftsteller Urs Widmer, dessen neuer Roman "Das Buch des Vaters"
gerade bei Diogenes erschienen ist.
Raoul Schrott wurde am 17. Januar 1964 in Landeck (Tirol) geboren. Aufgewachsen
ist er in Tunis. Nach seinem Studium der Sprach- und Literaturwissenschaft
in Norwich, Paris, Innsbruck und Berlin war er für kurze Zeit als
Privatsekretär des berühmten Surrealisten Philippe Soupault
tätig. 1988 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit üer
den Dadaismus. Von 1990 bis 1993 arbeitete Schrott als Universitätslektor
für das Fach Germanistik am "Istituto Orientale" in Neapel.
Danach habilitierte er sich am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft
der Universität Innsbruck.
Schrott hat
sich einen Namen als Herausgeber, als Lyriker, Romanautor, Übersetzer
und als Essayist gemacht. Zu seinen wichtigsten
Werken gehören die Romane "Finis Terrae" (1995) und "Tristan
da Cunha" (2003), die Novelle "Die Wüste Lop Nor"
(2000), die Erzählung "Khamsin" (2002), die Gedichtbände
"Hotels" (1997) und "Tropen. Über das Erhabene"
(1998) sowie die Nachdichtung des "Gilgamesh"-Epos (2001).
1994 erschien Schrotts Übersetzung des Gedichtbandes "Mittsommer"
des Literatur-Nobelpreisträgers Derek Walcott. Großes Aufsehen
erregte der 1998 erschienene Band "Die Erfindung der Poesie",
der neu üersetzte Gedichte aus allen Kulturen der letzten 4.000
Jahre enthält - Schrott beherrscht zahlreiche seltene Fremdsprachen,
u.a. Provençalisch, Okzitanisch und Gälisch.
Raoul Schrott wurde u.a. mit dem Preis des Landes Kärnten beim
Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1994), dem Leonce-und-Lena-Preis der Stadt
Darmstadt (1995), dem Rauriser Literaturpreis des Landes Salzburg (1996),
dem Robert-Musil-Stipendium (1996) und dem Peter-Huchel-Lyrikpreis (1999)
ausgezeichnet.
Die
"Frankfurter Rundschau" (vom 6. Juli 2002) üer Raoul
Schrott:
"Raoul Schrott ist ein Tausendsassa des Literaturbetriebs. In nur
einem Jahrzehnt ist es ihm gelungen, sich (...) einen vielbeachteten,
auch umstrittenen Namen zu machen. (Schrott ist) ohne Zweifel ein Multitalent,
das mit immer neuen Überraschungen aufzuwarten weiß."
Hans-Peter Kunisch in der "Zeit" (12. November 1998) üer
Schrotts Buch "Tropen":
"Schrotts Sprache pendelt zwischen scheinbar selbstverständlicher
Unmittelbarkeit und hoch selbstreflektierter Komplexität. (...)
In seinem Hang zur polemischen Provokation von Schriftstellerkollegen
(...), fordert Schrott zur verdammenden oder bejubelnden Lagerbildung
unter Lesern und Kritikern selbst heraus. (...) Immer wieder fällt
auf, welches Potential an Bildkraft, welche Sprachmacht Schrott, bei
aller Kritik an seiner Neigung zur Überorchestrierung, hat."
Michael Braun im "Freitag" (15. Januar 1999) üer
Schrotts "Tropen":
"Raoul Schrott, der vielbestaunte Lyrik-Archäologe, polyglotte
Übersetzer, interkontinentale Sprachweltreisende und ehrgeizige
Universalgelehrte (hat) dem Erhabenen in seinem jüngsten Werk zu
neuen Weihen verholfen. (...) Schrotts 'Tropen' führen uns in (...)
Extreme des Wahrnehmens und des Wissens - seinen poetischen Rekonstruktionen
des Erhabenen wächst selbst jene Qualität zu, die nach Kant
erstes Kennzeichen der Erhabenen ist: Größe."
Franz Haas in der "Neuen Zürcher Zeitung" (vom 3.
September 2003) üer Schrotts Roman "Tristan da Cunha oder
die Hälfte der Erde":
"Der Roman 'Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde' ist
Weltliteratur in mancher Hinsicht, er umfasst ein halbes Jahrtausend
abendländischer Geschichte (...). Aber das Gewicht dieses Buches
liegt nicht in der universalen Gelehrtheit oder in den erzählten
Kuriositäten (...), sondern in der Spannkraft der Prosa, einer
Sprache, die für die unterschiedlichsten Handlungen den richtigen
Atem findet. (...) Den Leser (entlässt Schrott) mit der Gewissheit,
dass heute auch in deutscher Sprache faszinierendes Erzählen möglich
ist in einem großartigen Roman."
"Kunstvoll sind die auf siebenhundert Seiten verteilten Geschichten
von unerfüllter Liebe und gestrandeten Hoffnungen miteinander verwoben.
Raoul Schrott versteht es, eine Atmosphäre vibrierender Intensität
zu erzeugen (...)."
Weiterführende
Links zu Raoul Schrott
Buchcover:
1) Raoul Schrott: Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde. Roman.
München: Hanser Verlag 2003.
2) Raoul Schrott: Tropen. Über das Erhabene. München: Hanser
Verlag 1998.
(TourLiteratur 8 / Februar 2004)
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Deutscher
Bücherpreis 2004 für Kinderbuchautorin Mirjam Pressler
Die
international bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin
Mirjam Pressler erhält für ihr Gesamtwerk den Bücherpreis
des Jahres 2004. Die Auszeichnung - eine von Nobelpreisträger Günter
Grass 2002 geschaffene Skulptur "Der Butt" - wird zum Auftakt
der diesjährigen Leipziger Buchmesse am 25. März 2004 verliehen.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels betonte in seiner Begründung,
Pressler habe sich durch ihre "lebensnahen" und "vielschichtigen"
Werke um das "Kinder- und Jugendbuch in Deutschland verdient gemacht".
Bereits vor zwei Jahren erhielt Pressler den Deutschen Bücherpreis,
damals in der Kategorie Kinder- und Jugendbuch.
Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren. Sie studierte sechs
Semester an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt
am Main. 1980 erschien ihr Debütroman "Bitterschokolade".
Es folgten u.a. die Bücher "Nun red doch endlich", "Novemberkatzen",
"Ich sehne mich so", "Kratzer im Lack", "Stolperschritte"
und 1999 "Kopfunter Kopfüer" (mit Julian Jusim). Zuletzt
erschien bei Beltz & Gelberg der Roman "Die Zeit der schlafenden
Hunde" (2003), in dem es um die Geschichte eines angesehenen deutschen
Modehauses mit Nazi-Vergangenheit geht. Pressler hat außerdem
mehr als 100 Kinderbücher aus dem Englischen, Niederländischen,
Hebräischen und dem Afrikaans üersetzt. Ihr bisheriges Schaffen
wurde vielfach ausgezeichnet, so u.a. mit dem Oldenburger Jugendpreis
(1980), dem Deutschen Jugendliteraturpreis (1995), dem Zürcher
Kinderbuchpreis "La vache qui lit" (1995), dem Friedrich-Bödecker-Preis
(1998) und der Carl-Zuckmayer-Medaille (2001). Mirjam Pressler lebt
in der Nähe von München.
Homepage
Deutscher Bücherpreis 2004
Mirjam
Pressler - Ein Porträt von Hans Schlicht bei "Lesenswert.de"
Buchcover:
Mirjam Pressler. Bitterschokolade. Weinheim: Verlag Beltz & Gelberg
2001.
(TourLiteratur 8 / Februar 2004)
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