Fontane-Preis
2004 an den Schriftsteller Friedrich Christian Delius
Der
in Berlin und Rom lebende Schriftsteller Friedrich Christian Delius
wurde am 30. Dezember 2004 mit dem Fontane-Preis der Stadt Neuruppin
und der Theodor-Fontane-Gesellschaft ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro
dotierte Preis wurde für das Gesamtwerk Delius' vergeben. Der Literaturpreis,
der seit 1994 ausgelobt wird, "würdigt einen Schriftsteller oder
eine Schriftstellerin im europäischen Raum, der/die durch seine/ihre
Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervorgetreten ist", wie
es in den Statuten heißt. Erste Preisträgerin war Sigrid
Damm, 1999 erhielt Günter de Bruyn die Auszeichnung. 1998 wurde
anlässlich des 100. Todestages Theodor Fontanes ein Sonderpreis an die
Germanistik-Professorin und Fontane-Forscherin Charlotte Jolles verliehen.
Friedrich Christian Delius wurde am 13. Februar 1943 in Rom geboren.
Aufgewachsen ist er in Wehrda (Hessen). 1963 bis 1970 studierte er an
der FU Berlin und der TU Berlin Literaturwissenschaft (Promotion zum
Dr. phil. 1970 mit der Arbeit "Der Held und sein Wetter. Ein Kunstmittel
und sein ideologischer Gebrauch im Roman des bürgerlichen Realismus").
In den 70er Jahren arbeitete er als Lektor, zunächst im Wagenbach
Verlag, ab 1973 im Rotbuch Verlag. Seit 1978 ist er freier Schriftsteller.
1965 erschien Delius' erster Gedichtband "Kerbholz". Es folgten
u.a. die Romane bzw. Erzählbande "Adenauerplatz" (1984),
"Mogadischu Fensterplatz" (1990), "Die Birnen von Ribbeck"
(1991), "Himmelfahrt eines Staatsfeindes" (1992), "Der
Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde" (1994), "Die Flatterzunge"
(1999), "Der Königsmacher" (2001) sowie zuletzt "Mein
Jahr als Mörder" (2004). 2003 erschien Delius' "Leitfaden
für deutsches Denken" "Warum ich schon immer Recht hatte
- und andere Irrtümer". Seine Werke wurden u.a. mit dem Villa-Massimo-Stipendium
(1971), dem Gerrit-Engelke-Preis (1989) und dem Hasenclever-Literaturpreis
der Stadt Aachen (2004) ausgezeichnet. 1997 war er Stadtschreiber in
Mainz.
Homepage
der Theodor-Fontane-Gesellschaft e.V.
Homepage
der "Fontanestadt" Neuruppin
Buchcover:
Friedrich Christian Delius: Mein Jahr als Mörder. Roman. Berlin:
Rowohlt Berlin 2004.
© Rowohlt Berlin
Verlag, Berlin
(TourLiteratur
11 / Februar 2005)
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Clemens-Brentano-Preis
2005 für Anna Katharina Hahn
Der
mit 10.000 Euro dotierte Clemens-Brentano-Förderpreis für Literatur
der Stadt Heidelberg geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Anna
Katharina Hahn. Die 1970 geborene Autorin erhält die Auszeichnung
für ihren Erzählband "Kavaliersdelikt", der 2004
im Suhrkamp Verlag erschienen ist. In der Begründung der Jury heißt
es, die "sprachschöpferischen" Texte der Autorin bestechen
"durch virtuose Beherrrschung von Erzählformen" und "zugleich
durch aufgeräumte Kaltschnäuzigkeit". Der Preis wird am 9. Mai
2005 in Heidelberg von Oberbürgermeisterin Beate Weber verliehen. Zu
den früheren Preisträgern gehören Günter Coufal (1993),
Barbara Köhler (1996), Benjamin Korn (1998), Oswald Egger und Hendrik
Rost (2000), Andreas Maier (2003) und Raphael Urweider (2004). Anna
Katharina Hahn, die Germanistik, Anglistik und Europäische Ethnologie
in Hamburg studierte, lebt heute als Schriftstellerin in Stuttgart.
1999 erhielt sie den Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg. 2000
erschien ihr Erzählungsband "Sommerloch".
"Erfrischende
Bitterbösigkeiten" - 3sat-"Kulturzeit" üer
Hahns Debüt "Sommerloch"
"Topos
und Vielfalt" - Florian Felix Weyhs Rezension bei "DeutschlandRadio"
zu Hahns "Kavaliersdelikt"
Buchcover:
Anna Katharina Hahn: Kavaliersdelikt. Erzählungen. Frankfurt/Main:
Suhrkamp 2004. (= suhrkamp taschenbuch. 3654.)
© Suhrkamp Verlag,
Frankfurt/Main
(TourLiteratur
11 / Februar 2005)
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Schubart-Literaturpreis
für Henryk M. Broder
In
ihrer jüngsten Sitzung hat die Jury des Schubart-Literaturpreises der
Stadt Aalen den Journalisten und Schriftsteller Henry M. Broder zum
Preisträger des Jahres 2005 gewählt. Henryk M. Broder wird die Auszeichnung
am 20. März 2005 bei einer Feierstunde im Aalener Rathaus von Oberbürgermeister
Ulrich Pfeifle verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger hält Jochen
Hieber, der neue Vorsitzende der Schubart-Jury. Der Preis ist mit 12.000
Euro dotiert. Er wird seit 1955 alle zwei Jahre in Erinnerung an den
Lyriker und Satiriker Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791)
verliehen. 2003 ging der Preis an Uwe Timm. Broder erhält die Auszeichnung
"für sein so streitbares wie kenntnisreiches und vom jeweils herrschenden
Zeitgeist ganz unabhängiges publizistisches Werk", wie es in der
Begründung heißt. Broders Stil und Stimme stehe "für
die freiheitliche und republikanische Tradition des deutschsprachigen
Journalismus ein". Und: "Zu Broders bleibenden Verdiensten
zählt zumal sein bei aller polemischen Lust stets prägnant und präzise
argumentierendes Engagement für das jüdisch-deutsche und das deutsch-israelische
Verhältnis."
Henryk M. Broder wurde am 20. August 1946 in Katowice (Polen) geboren.
1958 kam er in die Bundesrepublik Deutschland. Seit 1981 schreibt er
für renommierte deutsche Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für
"Die Zeit", den "Spiegel", "Die Woche"
und die "Süddeutsche Zeitung". Zu seinen bekanntesten
Büchern zählen "Der ewige Antisemit. Über Sinn und Funktion
eines beständigen Gefühls" (1986), "Ich liebe Karstadt und andere Lobreden.
Essays und Polemiken wider den Zeitgeist" (1987), "Erbarmen mit
den Deutschen" (1993), "Schöne Bescherung! Unterwegs im Neuen Deutschland"
(1994), "Volk und Wahn" (1996), "Die Irren von Zion"
(1998) und "Kein Krieg, nirgends. Die Deutschen und der Terror"
(2002). Broder ist Träger des Internationalen Publizistikpreises
der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt (1989). Henryk M. Broder lebt
in Berlin und Jerusalem.
Die
offizielle Homepage von Henryk M. Broder
Abbildung:
Henryk M. Broder - © Henryk M. Broder / Presse- und Informationsamt
der Stadt Aalen
Homepage
der Stadt Aalen
(TourLiteratur
11 / Februar 2005)
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