US-amerikanischer
Schriftsteller Kurt Vonnegut gestorben
Der
US-amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut ist am 11. April 2007
im Alter von 84 Jahren in New York gestorben. Er erlag den Folgen einer
Kopfverletzung, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Vonnegut
wurde vor allem durch seinen Anti-Kriegsroman "Schlachthof 5" ("Slaughterhouse-Five",
1969) weltweit bekannt. In den letzten Jahren übte er immer wieder öffentlich
scharfe Kritik an der Politik des US-Präsidenten George W. Bush.
Kurt Vonnegut wurde am 11. November 1922 in Indianapolis als Sohn einer
deutschstämmigen Familie geboren. Nach seiner High School-Zeit studierte
er zunächst Biochemie an der Cornell University (Ithaca, New York),
bevor er sich 1943 als Freiwilliger bei der Army meldete. Während eines
Einsatzes Ende 1944 geriet Vonnegut in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Die Alliierten Luftangriffe auf Dresden erlebte er hautnah. Seit 1950,
nach kurzzeitiger Tätigkeit als Reporter und PR-Mitarbeiter, arbeitete
Vonnegut als freier Schriftsteller. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen
"Piano Player" (1952; dt. "Das höllische System", 1988), "Cat's Cradle"
(1963; dt. 1985: "Katzenwiege"), "Slapstick" (1976, dt. 1980), "Bluebeard"
(1987, dt.: "Blaubart", 1989) und "Timequake" (1997, dt: "Zeitbeben",
1998). Daneben verfasste er eine Reihe von Theaterstücken, Kurzgeschichten,
Essays und Drehbücher.
Buchcover:
Kurt Vonnegut: Slaughterhouse-Five or The Children's Crusade. New Edition.
New York: Vintage 2000.
© Vintage
(Random House), New York
(TourLiteratur
15 / Mai 2007)
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Friedrich-Glauser-Preis
2007 für Martin Suter
Der
Schweizer Autor Martin Suter ist am 21. April 2007 mit dem Friedrich-Glauser-Preis
2007 ausgezeichnet worden. Suter erhielt den mit 5.000 Euro dotierten
Preis für seinen im letzten Jahr bei Diogenes erschienenen Kriminalroman
"Der Teufel von Mailand". Die Ehrung wurde auf der Abschlussgala der
21. Criminale vorgenommen, dem größten deutschsprachigen Krimifestival,
das in diesem Jahr an der Deutschen Weinstraße stattfand. Der Friedrich-Glauser-Preis,
benannt nach dem Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896 -
1938), zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen auf dem deutschsprachigen
Krimisektor und wird seit 1987 jährlich verliehen. Zu den bisherigen
Preisträgern zählen Jürgen Alberts (1988), Bernhard Schlink (1989),
Ingrid Noll (1994), Horst Eckert (2001), Thomas Glavinic (2002) und
Astrid Paprotta (2006).
Außerdem
vergibt die Jury seit 2002 einen mit 1.500 Euro dotierten Friedrich-Glauser-Preis
für den besten Debütroman - in diesem Jahr erhielt ihn Andrea Maria
Schenkel für ihren Roman "Tannöd". Der Hansjörg-Martin-Preis, dotiert
mit 2.500 Euro und seit dem Jahr 2000 für die besten Kinder- und Jugendkrimis
vergeben, ging an Christoph Wortberg (für "Die Farbe der Angst", Thienemann
Verlag). Schließlich wird seit 2002 auch ein Glauser-Preis in der Kategorie
"Story" für die beste Krimi-Kurzgeschichte ausgelobt - 2007 konnte sich
Sabina Naber darüber freuen, die für ihre Erzählung "Peter in St. Paul"
das Preisgeld von 1.000 Euro in Empfang nahm. Für ihr bisheriges literarisches
Gesamtwerk im Bereich der Kriminalliteratur erhielt Irene Rodrian den
Ehrenglauser 2007.
Martin
Suter wurde am 29. Februar 1948 in Zürich geboren. Bis 1990 war er als
Werbetexter und Creative Director bei einer Werbeagentur tätig und schrieb
Reportagen und Drehbücher. Seit 1991 lebt er als Kolumnist der Züricher
"Weltwoche" und (seit 2004) des "Tagesanzeigers" und als freier Schriftsteller
in Spanien und Guatemala. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romane
"Small World" (1997), "Die dunkle Seite des Mondes" (2000), Ein perfekter
Freund" (2002) und "Lila, lila" (2004) sowie der Erzählband "Richtig
leben mit Geri Weibel" (2001, neue Folgen: 2002, Gesamtausgabe: 2005).
Kürzlich erschien bei Diogenes der Band "Unter Freunden und andere Geschichten
aus der Business Class" (2007). 2004 wurde am Theater am Neumarkt in
Zürich Suters Komödie "Über den Dingen" uraufgeführt, 2006 kam sein
Stück "Mumien" auf die Bühne. Seine Werke wurden u.a. mit der Ehrengabe
des Kantons Zürich (1997), dem Prix du premier roman ètranger (1998)
und dem Deutschen Krimipreis 2003 (2. Platz für "Ein perfekter Freund")
ausgezeichnet.
Homepage
"Die Criminale"
Das
Syndikat - Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur
Lust
auf Mord? Jede Menge Krimi-Links
Buchcover:
Martin Suter: Der Teufel von Mailand. Roman. Zürich: Diogenes Verlag
2006.
© Diogenes Verlag,
Zürich
(TourLiteratur
15 / Mai 2007)
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Ilija
Trojanow ist Gastprofessor in Berlin
Der
Schriftsteller Ilija Trojanow ist neuer Heiner-Müller-Gastprofessor
für deutschsprachige Poetik am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine
und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.
In dieser Eigenschaft leitet der aus Bulgarien stammende Autor am Institut
eine Literarische Werkstatt für Nachwuchsschriftsteller. Die Professur
ist Teil des mit 30.000 Euro dotierten Berliner Literaturpreises der
Stiftung Preußische Seehandlung. Zur Begründung heißt es, Trojanows
Werk habe sich der "Weltläufigkeit verschrieben" und thematisiere "die
vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den Kulturen des Westens und
des Ostens". Dabei erkunde er "neue Erzählweisen an der Grenze zwischen
Romanprosa und Reise-Reportage". Seine Antrittsvorlesung vom 19. April
2007 trägt den Titel "Recherche als poetologische Kategorie".
Ilija Trojanow, geboren am 23. August 1965 in Sofia, kam 1971 nach Deutschland,
ein Jahr später ging er mit seinen Eltern nach Kenia, wo der Vater als
Ingenieur arbeitete. Trojanow lebte - mit kurzen Unterbrechungen - bis
1984 in Nairobi, wo er eine deutschsprachige Schule besuchte. 1985 kam
er zum Jura- und Ethnologie-Studium nach München, das er vier Jahre
später abbrach. In der Folge gründete er den Kyrill & Method Verlag
und 1992 den Marino Verlag, die sich beide auf Literatur aus Afrika
konzentrieren. 1999 übersiedelte Trojanow nach Indien, seit 2003 lebt
er in Südafrika. Bekannt wurde Ilija Trojanow mit dem 1996 erschienenen
Roman "Die Welt ist groß und Rettung lauert überall", für den er im
gleichen Jahr den Literaturpreis der Stadt Marburg erhielt. Es folgten
u.a. die Bücher "Autopol" (Internetroman, 1997 erschienen, 2002 bei
dtv als Taschenbuch), "Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land" (1999),
"Der Sadhu an der Teufelswand" (2001), "An den inneren Ufern Indiens"
(2003) und "Gebrauchsanweisung für Indien" (2006). Im letzten Jahr erschien
bei Hanser sein viel gelobter Roman "Der Weltensammler". 1997 erhielt
Trojanow den Thomas-Valentin-Preis, 2000 den Adelbert von Chamisso-Preis.
Seit Februar 2007 ist Ilija Trojanow der neue Stadtschreiber von Mainz.
Peter
Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
der FU Berlin
Buchcover:
Ilija Trojanow: Der Weltensammler. Roman. München/Wien: Hanser
Verlag 2006.
© Hanser Verlag,
München/Wien
(TourLiteratur
15 / Mai 2007)
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