"Theater
am Turm" (TAT) geschlossen
Viele
Zuschauer kamen in Trauerkleidung: Am 30. Dezember 2002 fiel im traditionsreichen
"Theater am Turm" (TAT) zum letzten Mal der Vorhang. In selten
geüter Einmütigkeit haben sich die Fraktionen von CDU, SPD,
Grüne und FDP im Frankfurter Rathaus dazu entschlossen, das 1953
gegründete Theater aus Kostengründen zu schließen -
trotz massiver Proteste bekannter Theaterpersönlichkeiten. Bekannt
geworden ist die Bühne besonders in den 60er und 70er Jahren durch
Inszenierungen von Rainer Werner Faßbinder, Claus Peymann und
später Tom Stromberg. Zuletzt wurde die Spiel-Stätte am Bockenheimer
Depot von Tom Kühnel und Robert Schuster geleitet. Als Abschiedsvorstellung
gab es ein Stück von Nikolai Erdmann. Titel: "Der Selbstmörder".
Links:
Homepage des TAT
(nur spärliche Informationen)
Bericht
bei 3sat üer die Schließung des TAT
Abbildung:
Frontansicht des TAT am Frankfurter Bockenheimer Depot
(TourLiteratur 5 / Januar 2003)
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Niedersächsischer
Kulturpreis für Dieter Hildebrandt
In
konservativen Kreisen wird er schon gerne mal als "Giftmischer"
denunziert: Dieter Hildebrandt, 1927 im niederschlesischen Bunzlau geboren,
ist seit 1956 der unumstrittene Großmeister des politischen Kabaretts.
Nun wird er am 21. Juni 2003 mit dem Kulturpreis des Landes Niedersachsens
Schlesien 2003 geehrt. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung soll
zur Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen beitragen. Hildebrandt
ist seit 1980 mit seinem "Scheibenwischer" in der ARD zu sehen.
Am 2. Oktober wird damit allerdings Schluss sein: Der Altmeister wird
dann mit einer Galasendung verabschiedet. Eine Nachfolgesendung mit
Mathias Richling, Bruno Jonas und Georg Schramm ist bereits in Planung,
wie der Sender Freies Berlin berichtet.
Links:
Kleines
Porträt in der Zürcher "SonntagsZeitung" vom 8. November 1998
Kleines
Porträt bei "n-tv"
Der "Scheibenwischer"
beim Sender Freies Berlin
Buchcover:
Dieter Hildebrandt: Der Anbieter. Zur Lage der Nation. Verlag Droemer
Knaur 1997.
(TourLiteratur
5 / Januar 2003)
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Emil
Steinberger feierte 70. Geburtstag
Mit
"E wie Emil" begeistert er sein Publikum. 1967 betrat der
ehemalige Postbeamte mit seinem ersten Programm "Geschichten, die
das Leben schrieb" die Bühne. In 35 Jahren entstanden zahlreiche
weitere abendfüllende Programme, Filme und Bücher, etwa die
"Wahren Lügengeschichten", 2000 als Taschenbuch bei Ullstein
erschienen (Buchcover). Steinberger wurde u.a. mit dem Münchner
Karl-Valentin-Orden und dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet.
Am 6. Januar 2003 feierte der wohl bekannteste Schweizer Kabarettist
seinen 70. Geburtstag.
Homepage
von Emil Steinberger
Buchcover:
Emil Steinberger: Wahre Lügengeschichten. Berlin: Ullstein 2000
(Taschenbuch).
(TourLiteratur
5 / Januar 2003)
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Cornichon
2003 an Magdeburger Zwickmühle
Die
Gesellschaft "Oltner Cabaret-Tage" organisiert jedes Jahr
im Mai ein Satire-Festival im schweizerischen Olten, das besonders für
den kabarettistischen Nachwuchs ein Forum darstellen soll. Am jeweils
letzten Tag wird der schweizerische Kabarettpreis verliehen, der "Cornichon".
Am 25. Mai 2003 ist es wieder soweit: Diesmal können sich Hans-Günther
Pölitz und Lothar Bölck von der "Magdeburger Zwickmühle"
üer die Auszeichnung freuen. In den sieben Jahren ihres Bestehens
gingen bisher acht Programme in Magdeburg üer die Bühne.
Den Spezialpreis erhält der Schweizer Autor, Kabarettist, Moderator
und Schauspieler Viktor Giacobbo für seine facettenreichen satirischen
Beiträge im Fernsehen. Giacobbo, Jahrgang 1952, ist u.a. Co-Autor
der Theaterrevue "Die Eröffnung" (Casinotheater Winterthur, 2002).
Links:
Homepage
Oltner Cabaret-Tage
Homepage
der Magdeburger Zwickmühle
Homepage
des Kabarettisten Viktor Giacobbo
Abbildung:
Logo Cornichon - © Oltner Cabaret-Tage, Olten.
(TourLiteratur
6 / April 2003)
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Theaterpreis
Berlin 2003 für Bert Neumann
Seine Theater-Installationen haben die Bühnenästhetik
der letzten Jahre wesentlich geprägt: Bert Neumann, Chef-Bühnenbildner
der Berliner Volksbühne und engster Mitarbeiter Frank Castorfs,
erhält den diesjährigen Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische
Seehandlung. Die mit 16.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Mai 2003
während des Berliner Theatertreffens verliehen. Erst 2002 wurde
Neumann zum Bühnenbildner des Jahres gewählt. Der Theaterpreis Berlin
wird seit 1988 für herausragende Verdienste um das deutschsprachige
Theater vergeben. Preisträgerin 2002 war Elfriede Jelinek. Katrin
Bettina Müller schrieb im letzten Jahr in der "TAZ":
"Neumanns Bauten bieten den Schauspielern und Regisseuren notwendige
Widerstände: Sie fordern einen Naturalismus des Spiels heraus, der die
Inszenierungen erdet." (TAZ vom 10. 10. 2002)
Buchhinweis: Hannah Hurtzig (Hrsg.): "Imitation of Life".
Bert Neumann, Bühnenbilder. Berlin: Alexander Verlag 2001.
Der
TAZ-Artikel von Katrin Bettina Müller
Homepage
der Berliner Volksbühne
(TourLiteratur
6 / April 2003)
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Preis
des ITI 2003 an Frank Castorf
Am
27. März 2003, dem Welttheatertag, hat der Regisseur und Intendant
Frank Castorf den undotierten Preis des Internationalen Theaterinstituts
(ITI) erhalten. In der Begründung heißt es, Castorfs anregende
Inszenierungen bedeuteten für Theatermacher "Impulse der Innovation".
Die Volksbühne unter Castorfs Leitung sei ein "hart und kompromisslos
erarbeitetes Theaterwunder". Castorf, 1951 in Ost-Berlin geboren,
ist seit 1992 Intendant der Volksbühne am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz.
Seine Arbeiten wurden u.a. mit dem Friedrich-Luft-Preis (1993) und dem
Theaterpreis Berlin (2000) ausgezeichnet. Wolfgang Höbel schrieb
1990 im "SPIEGEL": "In einem Theaterbetrieb, in dem ästhetische
Kunstfertigkeit zur wichtigsten Tugend erhoben zu werden droht, sorgt
der Störenfried Castorf für belebende Verwirrung." (Nr.
17/1990)
Links:
Deutsche
Sektion des Internationalen Theaterinstituts (ITI), Berlin
Homepage
der Berliner Volksbühne
Infos
zu Frank Castorf auf den Seiten des Goethe-Instituts Helsinki
Zahlreiche weitere
Theater-Links
Buchcover:
Robin Detje: Frank Castorf. Provokation aus Prinzip. Leipzig: Henschel
Verlag 2002.
(TourLiteratur
6 / April 2003)
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