Graz
ist Kulturhauptstadt des Jahres 2003
Ehre und Verantwortung: Graz, die Hauptstadt der Steiermark,
ist Kulturhauptstadt Europas 2003. Mit zahlreichen Veranstaltungen unter
dem Motto "Graz fliegt" wurde der Beginn der Amtszeit vom
9. bis zum 12. Januar gebührend gefeiert. So wurden das Musiktheater-Stück
"Begehren" von Beat Furrer und das Drama "Butterfly Blues",
die erste Theaterproduktion des Krimi-Stars Henning Mankell, uraufgeführt.
Mankells Stück thematisiert die Leiden afrikanischer Immigranten.
Homepage "Graz
'03"
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5 / Januar 2003)
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"Ich-AG"
ist "Unwort des Jahres" 2002
Das
"Unwort des Jahres" 2002 lautet "Ich-AG". Das teilte der Sprecher der
Aktion "Unwort des Jahres", Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser, am 21.
Januar 2003 in Frankfurt am Main mit. Das Wort, das aus dem so genannten
"Hartz-Papier" stammt, leide "sachlich unter lächerlicher Unlogik",
da ein einzelner keine Aktiengesellschaft darstellen könne. Außerdem
verschleiere es die unwürdige Situation, unter der ein Arbeitsloser
zu leben habe.
Zum Hintergrund: Die Hartz-Kommission, benannt nach ihrem Vorsitzenden,
dem VW-Personalvorstand Peter Hartz, soll im Auftrag der Bundesregierung
grundlegende Reformen des Arbeitsmarktes entwickeln. Unter anderem sollen
Vorschläge zur Senkung der Arbeitslosigkeit auf unter 2 Millionen bis
zum Jahr 2005 und zur Reduzierung der Staatsausgaben für Arbeitslosengeld
und Arbeitslosenhilfe eingebracht werden. Mitte August 2002 wurde ein
entsprechendes, 343 Seiten umfassendes erstes Papier der Öffentlichkeit
vorgelegt. Danach sollen die Arbeitsämter zu "Job-Centern" umgestaltet
werden, die insbesondere Anreize und Motivationshilfen zur Selbstständigkeit
liefern sollen. Wenn sich Arbeitslose mit einer "Ich-AG" selbstständig
machen, zahlt das Arbeitsamt drei Jahre lang Zuschüsse, die Einnahmen
werden in dieser Zeit mit einem niedrigen Pauschalsatz versteuert.
An Platz 2 der "Unwörter" des Jahres 2002 wurde der Begriff "Ausreisezentrum"
gewählt, eine - wie die Jury meint - beschönigende Bezeichnung für ein
Sammellager für Asylbewerber, die abgeschoben werden sollen. Platz 3
der begrifflichen Fehlleistungen des vergangenen Jahres belegt "Zellhaufen"
als Umschreibung für einen menschlichen Embryo.
Die Aktion "Unwort des Jahres"
Die Aktion "Unwort des Jahres" besteht seit 1991. Die Jury besteht
aus vier ständigen und zwei weiteren Mitgliedern, die jedes Jahr neu
gewählt werden. Alle Jury-Mitglieder sind ausgewiesene Sprachwissenschaftlerinnen
bzw. Sprachwissenschaftler. Sprecher der Jury ist Prof. Dr. Horst Dieter
Schlosser von der Universität Frankfurt am Main.
Ein Auszug aus der Satzung: "Die Aktion 'Unwort des Jahres' will für
mehr sachliche Angemessenheit und Humanität im öffentlichen Sprachgebrauch
werben. Zu diesem Zweck sollen jährlich einzelne Wörter oder Formulierungen
aus der aktuellen öffentlichen Kommunikation, welche die Erfordernisse
sachlicher Angemessenheit und humanen Miteinanders besonders deutlich
verfehlen, öffentlich gerügt werden. Dabei wird der deutlichste sprachliche
Mißgriff als 'Unwort des Jahres' gekennzeichnet, aber auch weitere Wörter
und Formulierungen können als 'Unwörter' gerügt werden."
Alle "Unwörter" von 1991 - 2001:
1991: Ausländerfrei
1992: Ethnische Säuberung
1993: Überfremdung
1994: Peanuts
1995: Diätenanpassung
1996: Rentnerschwemme
1997: Wohlstandsmüll
1998: sozialverträgliches Frühableben
1999: Kollateralschaden
2000: national befreite Zone
2001: Gotteskrieger
Die detaillierten Begründungen der Jury finden Sie hier.
Im Jahr 1999 wurde zugleich das "Unwort des 20. Jahrhunderts" gewählt.
Es lautet: "Menschenmaterial". In der offiziellen Begründung heißt
es dazu: "Dieser zeiten- und ideologienübergreifende Begriff steht
exemplarisch für die weitgediehene Tendenz, Menschen nur noch nach ihrem
'Materialwert' einzuschätzen."
Links:
Homepage der
Aktion "Unwort des Jahres"
Mehr
Infos zur Aktion bei "Unwort.de", einer Site von Bastian Lipp (Xalerate
AG)
"Die
sprachkritische Aktion 'Unwort des Jahres'" - ein Aufsatz des Jury-Sprechers
Horst Dieter Schlosser in der Zeitschrift "Glossen" (Heft 1/Februar
1997)
Buchcover:
Schlosser, Horst Dieter: Lexikon der Unwörter. Gütersloh:
Bertelsmann Ratgeber 2000.
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5 / Januar 2003)
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Zehn
Jahre Buddenbrookhaus in Lüeck
Am
6. Mai 1993 wurde es vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
eröffnet: Das Buddenbrookhaus in der Lüecker Mengstraße.
Jetzt feiert das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum sein 10-jähriges
Bestehen. Grund genug, um mit einem vielfältigen Programm auf die
bisherige erfolgreiche Arbeit hinzuweisen. In diesem Jahr werden vier
Jubiläums-Ausstellungen ausgerichtet: "'Sich fügen heißt lügen'
- Der Schriftsteller und Anarchist Erich Mühsam" (6. April bis
25. Mai), "Marcel Reich-Ranicki - 'Meine Bilder'" (23. Juni
bis 10. August), "100 Jahre Tonio Kröger - Thomas Manns Meisternovelle"
(17. August bis 12. Oktober) und "MannOMann - Die Familie
Mann im Spiegel der Karikatur" (19. Oktober bis Ende 2003). Übrigens:
Am 6. Mai 2003 ist Tag der offenen Tür. Wer die Veranstaltungen
besuchen möchte - hier die Adresse: Mengstraße 4 in 23552
Lübeck. E-Mail-Kontakt: [email protected]
Homepage
des Lüecker Buddenbrookhauses
Abbildung: Logo Buddenbrookhaus - © Buddenbrookhaus, Lüeck.
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6 / April 2003)
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