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Dunkle
Machenschaften John Grisham:
Die Schuld. Roman.
Der Autor des Buches "Die Schuld" John Grisham wurde 8. Februar 1955 geboren. Er arbeitete fr�her als Anwalt f�r Zivil- und Strafrecht und war auch politisch sehr engagiert. Nach seiner Wahl ins Mississippi House of Representatives 1983 begann er erste B�cher zu schreiben. Nach Anlaufschwierigkeiten schrieb Grisham ab 1992 jedes Jahr mindestens ein Buch und gilt mittlerweile als einer der besten Autoren auf seinem Gebiet. Seine B�cher handeln haupts�chlich vom Anwaltsleben und dubiosen Gesch�ften gro�er Firmen. Grisham verarbeitet in seinen B�chern seine eigenen Erfahrungen aus dem Anwaltsgesch�ft. Clay Carter ist ein Pflichtverteidiger ohne gro�e Karrierechancen in Washington. Eines Tages bekommt er den Fall "Tequilla Watson" zugeteilt. Dieser Tequilla Watson ist ein farbiger Junge, der scheinbar grundlos seinen Drogendealer erschossen hat. Clay ermittelt und entdeckt, dass seine Tat von einem Medikament kommt, das zu Testzwecken illegal in Drogenentzugskliniken eingesetzt wurde. Im Zuge seiner Ermittlungen entdeckt Clay noch weitere Opfer dieses Medikaments. Doch bevor er weiter in dem Fall vorgehen kann, meldet sich Max Pace. Dieser bietet Clay an, f�r das betroffene Pharmaunternehmen zu arbeiten. Clay soll alle betroffenen Opfer finden und dazu bringen, gegen Geld, �ber die Geschichte zu schweigen. Clay geht sofort darauf ein und kassiert daf�r 5 Millionen Gehalt und bekommt eine eigene Kanzlei. Nachdem er diesen Auftrag erledigt hat, tritt Max Pace erneut an ihn heran und bietet Clay einen weiteren Auftrag an. Erneut geht es um ein Pharmaunternehmen und ein Medikament. Auch diesmal soll Clay so viele Opfer wie m�glich ausfindig machen. Doch nun ist es sein Auftrag, die Firma zu verklagen und somit finanziell zugrunde zu richten. Obwohl der Fall ihm schon 300 Millionen einbringen wird, bereichtert sich Clay auch noch zusätzlich durch Aktiengesch�fte mit der betroffenen Firma. Mit Hilfe von Patton French meistert er schlie�lich auch diesen Fall. Mit einem Schlag ist Clay einer der bekanntesten Anw�lte der USA. Doch auch jetzt tritt wieder Max Pace in den Mittelpunkt und vermittelt Clay einen weiteren Auftrag. Dieser soll noch heikler und brisanter werden. Denn es gibt keine klaren Beweise und auch sonst kann diesmal niemand Clay helfen. Clay wagt sich trotz alle dem an den Fall heran. Doch diesmal endet alles ganz anders als erwartet. Vieles wird sich wieder �ndern f�r Clay. John Grisham zeigt in diesem Buch, wie es gr��tenteils im Konkurrenzkampf zwischen gro�en Pharmaunternehmen zugeht. Die gro�en Verlieren hierbei sind die Opfer. Denn diese sind meistens schon schwer krank oder sogar todkrank. Doch sie werden von den Firmen ausgenutzt, um sich gegenseitig aus dem Weg zu r�umen. Wenn eine Firma ein Medikament entwickelt und dieses Fehler aufweist, so dauert es nicht lange, bis sie von einer Konkurrenzfirma verklagt werden. Die Werkzeuge hierbei sind die Anw�lte. Sie bekommen viel Geld für ihre Arbeit. Viel Unternehmen unterhalten auch firmeneigene Anw�lte, die ausschlie�lich nur f�r sie arbeitet. Diese Anw�lte kassieren oft astronomische Honorare, doch von diesem Geld sehen die betroffenen Opfer meistens nur einen geringen Anteil. Die kranken Menschen werden eigentlich nur benutzt f�r die Zwecke einer solchen Firma. Es geht in keinster Weise um die Menschen und darum, ihnen zu helfen, sondern nur darum, einen Konkurrent zu beseitigen. Grisham zeigt aber auch, wie ein solches Unterfangen nach hinten losgehen kann, wie in Clays letztem Fall. Viele solcher Anw�lte �bersch�tzen sich und denken, sie k�nnten alles tun. Viele dunkle Gesch�fte bleiben unentdeckt, trotzdem kann es passieren, dass durch intensive Polizeiarbeit und den gro�en Einfluss der Presse solche Anw�lte zu Fall gebracht werden. Insgesamt ist "Die Schuld" ein relativ �berschaubares Buch. Die Handlung ist in drei bis vier Bl�cke aufgeteilt (Clays F�lle). Jedes der vierzig Kapitel erz�hlt einen kurzen Zeitraum von ein bis zwei Tagen. Zwischen den Kapiteln gibt es des �fteren gr��ere Spr�nge. Insgesamt spielt sich die Handlung �ber vier Jahre ab. Das Buch ist leicht zu lesen, da Grisham eine sehr leicht verst�ndliche, moderne Sprache w�hlt. Somit ist es auch f�r junge Leute sehr gut zu lesen. Grisham zeigt gut die unmoralische Gesch�ftsweise vieler Pharmafirmen im Konkurrenzkampf. "Die Schuld" ist eine detaillierte Beschreibung dieser Gesch�fte. Doch an manchen Stellen fehlt ein wenig die Spannung und Grisham geht zu sehr in eine reine Beschreibung �ber. Trotzdem ist das Buch lesenswert und zu empfehlen. Auch Nachwuchsjuristen k�nnen in diesem Buch einen guten Einblick in die Schattenseiten ihres Metiers erhalten. So k�nnen sie sich eventuell besser vorsehen, um nicht in diesen Strudel von teilweise illegalen Aktivit�ten zu geraten. Auch in Zukunft wird dieses Werk noch einen hohen Stellenwert in seinem Genre haben (so wie alle Grisham-B�cher) und uns einen guten Einblick in das teilweise dunkle Anwaltsgesch�ft geben. Mein Fazit: "Die Schuld" �ffnet uns die Augen �ber viele Dinge im Pharmagesch�ft, von denen die �ffentlichkeitnicht viel weiß. Es ist eine Mahnung an alle Anw�lte, sich nicht auf diese dunkle Gesch�ften einzulassen. Simon Pum © TourLiteratur
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